Die Sträßchen
frisch geklinkert
in putzigem Rot,
passend zu den Dächern 
der großen Gulfhöfe,
die an den Rändern der Warf
langsam verfallen.
Als Wahrzeichen
eine Windmühle,
neu errichtet
vom Heimatverein.
Die alte
fiel vor 30 Jahren
der Modernisierung
zum Opfer.
Die Häuser
der Fabrikarbeiter
sind mit Blumen,
Wagenrädern
und schmiedeeisernen
pflügenden Bauern
am Giebel
herausgeputzt,
mit Satellitenschüsseln
natürlich auch
für den Empfang von Volksmusik
und Heimat-Horror-Filmen.
Die Gärten,
entweder zum Anbau genutzt,
die Beete abgeteilt mit der Schnur,
kleine Hügelgräber,
oder Ziergärten aus der
Leben im 
Heimatmuseum

Reklame
der Bausparkasse,
Rasen ohne Unkraut
und Gänseblümchen,
jede Woche gemäht.
Die uralte Kirche
in der Mitte des Dorfs
riecht schimmelig,
der Turm steht schief,
und neumodische Pastoren
verschwinden schnell.
Man erfindet 
immer neue Bräuche,
das stärkt den Zusammenhalt
bei dem dabei jeweils
stattfindenden Besäufnis.
Alles wirkt so alt
und so niedlich,
daß die Touristen
in leises Entzücken
verfallen
und im nächsten Jahr
ganz bestimmt
wiederkommen
in diesen uralten Film.
Schade nur, 
daß er nicht 
in Schwarzweiß ist,
meinen einige
ganz radikale 
Nostalgiker.