Die Kirche in Loquard

Die Kirche in Loquard

Aberglauben

Die Hexenverbrennungen sind heute Geschichte. Die Obrigkeiten sind nicht mehr hinter den Zauberinnen her.

Aber die staatliche Verfolgung war nur die eine Seite der Medaille. Auf der Seite der Untertanen stand ihr der Aberglaube und die Lust an der Denunziation gegenüber. Es war ja so leicht, sich an einer zu rächen, einer  Schaden zuzufügen, die man nicht leiden konnte. Überall in Deutschland hat der Hexenglaube die Zeit der Hexenverbrennungen lange überlebt.

In der Mitte des letzten Jahrhunderts hat Johann Kruse den Hexenglauben im Norden Deutschlands untersucht und dokumentiert. Er hat den Frauen geholfen, die als Hexen verfolgt wurden.

Er hat auch von Abergläubischen aus Ostfriesland berichtet, die sich „Teufelsdreck" aus der Apotheke holten, um damit die Hexen abzuwehren. Wer weiß heute, 50 Jahre später, noch etwas davon?

Die staatliche Verfolgung war vorbei, es waren „nur" noch die Nachbarn, die einer Hexe das Leben schwer machten.

In Ostfriesland sind eine Reihe von Redensarten über Hexen überliefert. Man weiß nicht genau, wann man aufgehört hat, sie ernst zu nehmen, wann man schließlich anfing, über sie zu schmunzeln.


Lookert, dat ligt heel verkehrt,
Ris'mer Buren hebben't Hexen lehrt.

In Loquard liegt vieles im Argen,
Rysumer Bauern haben das Hexen gelehrt.

Tüsken Rysmer un de Wir(du)mer Toren
hebben de Hexen een Line schoren.

Zwischen den Rysumer und den Wirdumer Toren
haben die Hexen eine Leine gespannt.

(Eine magische Leine wohl, einen „virtuellen" Stolperdraht).